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1. Die neuere Zeit - S. 221

1872 - Paderborn : Schöningh
— 221 — brennende Sandwüsten nach Cairo, indem er die Flotte auf der offenen Rhede von Abukir zurückliess. Der Sieg, den er bei Gizeh am Fusse der Pyramiden über die glänzende Reiterei der Mameluken erfocht, öffnete ihm die Thore Cairos. Während er sich hier durch Steuerauflagen und Erhebung von Abgaben jeder Art zu behaupten suchte, wurde die Flotte trotz der Tapferkeit des Admirals Brueyes von Nelson in der Seeschlacht bei Abukir vollständig vernichtet, 1. Aug. Diese Niederlage und die Kriegserklärung der Pforte hatten einen furchtbaren Aufruhr in Cairo zur Folge, welchen er nur mit blutiger Strenge unterdrückte. Als er dann Desaix zur Unterwerfung Oberägyptens entsandte, liess er durch eine Gesellschaft von Gelehrten dieses Wunderland erforschen. Aber die Ordnung des eroberten Landes bot seinem Ehrgeiz zu wenig Spielraum. Daher beschloss er einen Zug nach Syrien, dessen Eroberung ihm den Weg nach Constantinopel zu öffnen schien. Er nahm Gaza und Jaffa, wo er die türkische Besatzung, welche sich ergeben hatte, niedermetzeln liess. Aber die Festung Acre, das alte Accon, dessen Vertheidigung der englische Commodore Sidney Smith übernommen hatte, konnte er trotz zweimonatlicher Belagerung und wiederholter Stürme nicht einnehmen. Auch der glänzende Sieg der französischen Waffen über das türkische Entsatzheer am Berge Tabor hatte keine weiteren Folgen. Da sich zudem die Pest im Heere verbreitet hatte, zog er unter furchtbarer Verwüstung der Gegend und mit Zurücklassung eines Theiles der Pestkranken nach Aegypten zurück, wo sich die aufgeregte Stimmung der Einwohner bald in mehreren Aufständen äusserte. Ein Sieg bei Abukir über das türkische Heer stellte sein Ansehn bald wieder her, 25. Juli 1799. Trotzdem trieb es ihn nach Paris, wo ihm bei der schwankenden Stellung der Directorial-Regierung ein schöneres Ziel des Ehrgeizes zu winken schien. Daher beauftragte er den General Kleber mit der Verwaltung Aegyptens, ging mit 2 Fregatten unter Segel und landete, den Engländern abermals glücklich entrinnend, in Frejus, 9. Octbr. 1799. Der tapfere Kleber behauptete sich, obwohl er von Frankreich ohne Unterstützung gelassen wurde, dennoch eine Zeitlang; er besiegte die überlegene Streitmacht der Bays (bei

2. Das Alterthum - S. 85

1874 - Paderborn : Schöningh
— 85 — des Nordens und Ostens erhoben sich zum Aufstande. Medien, wo die Herrschaft der Magier ihren Hauptsitz gehabt hatte, brachte Darius mit Mühe zum Gehorsam zurück und verewigte seinen Sieg durch die looozeilige noch jetzt erhaltene Inschrift im Felsen von Bisitun. Schwieriger wrar der Aufstand in Babylon, wo sich ein Empörer als Sohn des letzten Königs Nabonetus ausgab und sich Nebucadnezar H. nannte. Nur durch die Selbstaufopferung des Zopyrus gelang die Wiedereroberung der Stadt und die Unterdrückung des Aufstandes, 518. 1. Der Feldzug gegen die Scythen. Zu den glänzenden Eroberungen des Cyrus und Cambyses wollte Darius neue hinzufügen. Er beschloss daher die Scythen, welche lange gefährliche Nachbarn des Reiches gewesen waren, zu unterwerfen. Auch die griechischen Tyrannenfürsten in den jonischen Städten wurden nach der Unterwerfung von Samos gezwungen, zu dem ungeheuren Heere (700,000 M.?) Zuzug zu stellen. Auf einer Schiffbrücke zog er über den Bosporus und dann über die Donau. Er gedachte nach Besiegung der Scythen über die Länder am Caucasus wieder nach Persien zurückzukehren. Aber die schnellen Reiterschaaren der Scythen zogen sich, weit und breit das Land verwüstend, zurück, und im Perserheere begann es bald an Lebensmitteln zu fehlen. Von den scythischen Schwärmen verfolgt kehrte Darius an die Donaubrücke zurück, deren Abbruch der Tyrann Histiaeus von Milet gegen den Rath des Miltiades, des Fürsten vom Cher-sones, verhindert hatte. Megabyzus führte die Trümmer des Heeres, nachdem er vergebens in Macedonien festen Fuss zu fassen gesucht, nach Asien zurück *) Glücklicher als der Zug gegen die Scythen war ein Feldzug des Darius nach Indien, auf dem ihn der Grieche Scylax begleitete. Das ganze Indusufer von der Einmündung des Kabul bis zum Indusdelta wurde unterworfen. 2. Dieverwaltung desreiches. Wichtiger als die Eroberungen des Darius sind seine Anstalten zur besseren Einrichtung des Reiches. Den Sitz der Regierung hatte bereits *) Ueber den Zug gegen die Scythen s. Grote, Gesch. Griechenlands. Uebers. v. Meissner Ii, S. 530 ff.

3. Das Alterthum - S. 230

1874 - Paderborn : Schöningh
— 230 — Ammonium, wo sich Alexander für einen Sohn Jupiters erklären liess, hatte nicht blos den Zweck, ihn in den Augen der Völker mit dem Schimmer einer göttlichen Abkunft zu umkleiden, sondern auch den Handel der westlich von Aegypten wohnenden Völker, welcher über diese Oase ging, zu beherrschen. b. Der Zug in das Innere des persischen Reiches, 331—327. Von Aegypten aus wandte sich Alexander wieder nordwärts nach Tyrus und von da weiter in die Gegend des Euphrats und Tigris zur Verfolgung des Darius und schlug den Feind, der ihn nicht einmal am Uebergange über die Ströme gehindert hatte, zwischen Gaugamela und Arbela in Assyrien, vier Meilen südöstlich vom jetzigen Mossul, in einer entscheidenden Schlacht, in der er von seinem 47,000 Mann starken Heere nach den fast unglaublichen Berichten der Alten nur 500,Mann verlor, wogegen auf Seiten der Feinde 90,000 Mann das Schlachtfeld bedeckten, 1. Oct. 331. Die reichen persischen Stammländer Babylonien, Susiana und Persis waren die Beute dieses Sieges. Nachdem er in P e r s e p o 1 i s das Königsschloss zerstört und sich der Staatskasse bemächtigt hatte, verfolgte er den flüchtigen Darius über Ecbatana bis nach Parthien. Hier erfuhr er, dass der König von dem Satrapen von Bactrien, Bessus, ermordet sei. Durch Arien, Drangiana und Arachosia eilte er über den schneebedeckten Paropanisus dem Mörder, welcher selbst den Königstitel angenommen hatte, in seine Satrapie nach, nahm ihn in Sogdian a gefangen und liess ihn ans Kreuz schlagen. Jetzt erst konnte er sich als den rechtmässigen Beherrscher der Perser betrachten. Die Mittel, welche er zur Ordnung des neuen Reiches und zur Verschmelzung griechisch-macedonischen und persischen Wesens anwandte, waren: 1. Die Uebertragung der Satrapien theils an Macedo-nier, theils an erprobte Einheimische. 2. Die Einführung des persischen Hofceremoniells und besonders der bei den Macedoniern und Griechen so verhassten Proskynesis. Später liess er sich in seinem Hochmuth sogar von den Griechen als Gott verehren. 3. Die Beförderung von Wechselheirathen zwischen Griechen und Perserinnen. 4. Die Anlage zahlreicher Colonien, wie Alexandrien in Aegypten, in Arien, Arachosien,

4. Das Alterthum - S. 419

1874 - Paderborn : Schöningh
— 419 — zu verwenden büsste er mit dem Leben. Er wurde zu Sirmium in Pannonien von den meuterischen Soldaten erschlagen. Die Zeit der Reichstheilungen bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 2s4—476. §. 151. C. Valerius Diocletianus*), 284—305, war der erste, welcher den Uebermutli des Soldatenthums dauernd brach. Aus niederem Stande zu Dioclea in Dalmatien geboren schwang er sich durch Klugheit und Charakterfestigkeit bald empor. Seine Regierung ist in dreifacher Beziehung wichtig: 1) Er brach die Macht der Prätorianer, indem er die Truppe verminderte und theilte. 2) Er trennte die Civil- und Militair-ämter und hob die doch nur zum Schein bestehenden republikanischen Formen auf. 3) Er legte dadurch, dass er einen Mitkaiser, Maximianus, annahm, den Gedanken einer Reichstheilung nahe. Da die beiden Augusti noch zwei Cae-saren, Galerius und Constantius Chlorus d. h. den Blassen, annahmen, so hatte eigentlich das Reich vier Herrscher. Nach ihren Siegen über die verschiedenen Feinde an den Grenzen des Reiches, die Marcomannen, Alemannen und Perser, feierten die Kaiser einen glänzenden Triumph, den letzten, den das kaiserliche Rom gesehen, 303. In demselben Jahre erliess Diocletian, welcher in der heidnischen Staatsreligion und in der göttlichen Verehrung des Kaisers die beste Stütze des Thrones erblickte, den Befehl zu der zweiten allgemeinen Christenverfolgung. Er gebot die Zerstörung der christlichen Kirchen, die Auflösung der gottesdienstlichen Versammlungen und die Vernichtung der heiligen Bücher. Kein Christ sollte mehr zu einem öffentlichen Amte, ja selbst als Zeuge vor Gericht zugelassen werden, kein christlicher Sklave durfte mit der Freiheit beschenkt werden. Trotz aller Schrecken der Verfolgung und der Martern behauptete sich dennoch das Christenthum siegreich. Diocletian legte freiwillig die Regierung nieder und bewog auch seinen Mitkaiser Maximian, seinem Beispiele zu folgen, 305. Er lebte fortan zu Salona *) Th. Preuss, Diocletian u. s.-Zeit. 1868. — Th. Bernhardt, Gesch. Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode, 27*

5. Das Alterthum - S. 421

1874 - Paderborn : Schöningh
— 421 — Beamten waren die Inhaber der 7 wichtigeren Hofämter, welche mit dem praefectus urbi. dem praefectus praetorio und den kaiserlichen Käthen das Consistorium principis, den Staatsrath, bildeten. Daneben bestand sowohl zu Constantinopel als zu Rom ein Senat, welcher über wichtige Gesetze und Criminalfälle abstimmte. Der alte Adel verlor ganz seine Bedeutung und das neu gegründete Patriciat war nur eine persönliche Ehrenauszeichnung. Die Abgaben des weiten Reiches wurden streng geordnet. Die Grundsteuer wurde jährlich durch einen kaiserlichen Erlass, die Indictio, festgesetzt und zu diesem Behufe (seit dem 1. Sept. 312) alle ,15 Jahre eine neue Schätzung des Grundeigentums vorgenommen. Constantins Sohn, Constantin us Ii., vereinigte nach dem Tode seiner beiden Brüder und nach Beseitigung der Gegenkaiser abermals das Reich (353—361). Ihm folgte sein Neffe Julianus Apostäta (361 —363)*), welcher sich schon durch einen glücklichen Krieg gegen die Alemannen und Franken ausgezeichnet hatte. Die Bedeutung seiner Regierung beruht besonders darin, dass er noch einmal den Versuch machte, das Christenthum zu unterdrücken. Er war in der christlichen Lehre erzogen, wandte sich aber später der neuplatonischen Philosophie zu und liess sich in die heidnischen Mysterien einweihen. Er stellte öffentlich den heidnischen Gottesdienst und die alten Priesterthümer wieder her und schloss die Christen von den Lehrstühlen der Grammatik und Rhetorik aus. Den Christen gegenüber begünstigte er die Juden. Aber sein Plan, den Salomonischen Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, wurde durch Feuer, welches aus der Erde hervorbrach, vereitelt. Auch in seinen, in griechischer Sprache verfassten Schriften (Caesares, Reden, Briefe) verfolgte er das Christenthum mit Holm und Spott, In einem Kriege gegen die Perser drang er siegreich bis Ctesiphon vor, musste aber, da die erwarteten Hülfstruppen ausblieben, sich durch das unwegsame armenische Bergland Corduene zurückziehen und wurde hier in einer Schlacht tödtlich verwundet. *) Mücke, Fl. Claudius Julianus. 1867. 2 Bde.

6. Das Alterthum - S. 231

1874 - Paderborn : Schöningh
— 231 — am Caucasus, Alexandria Eschata, und später Nicaea und Bucephala. 5. Er liess 80,000 vornehme junge Perser in griechischer Sprache erziehen und im griechischen Kriegsdienst ausbilden. Später nahm er viele Perser in sein Heer auf, so dass nur mehr der Kern der Truppen aus Macedoniern bestand. — Ueber diese Neuerungen, besonders über die Proskynesis waren die Macedonier aufs höchste erbittert, und es entstand sogar eine Verschwörung gegen das Leben des Königs. Der junge Philotas, der Theilnahme an der Verschwörung angeklagt, wurde zum Tode verurtheilt und vom Heere gesteinigt. Auch der griechische Philosoph Callisthenes, ein Schüler des Aristoteles und Jugendgenosse Alexanders, welcher sich verächtlich über die Kniebeugung äusserte, wurde aus dem Wege geräumt. Seinen Freund Clitus, welcher nicht in die übertriebenen Schmeicheleien der Höflinge einstimmen wollte, tödtete Alexander selbst im Zorne durch einen Sperwurf. c. Dei1 indische Feldzug, 327—326. In Bactrien und Sogdiana hielt sich Alexander 2 Jahre lang auf, weil er hier die besten Vorkehrungen zum indischen Feldzuge treffen konnte. Erst im Frühlinge des J. 327 trat er mit einem Heere von 120,000 Mann den Zug nach dem durch Wundersagen verherrlichten Induslande an. Um sich die Unterwerfung der dortigen Völker zu erleichtern, schloss er ein Bündniss mit dem Könige Taxiles, welcher den zwischen Indus und Hydaspes gelegenen Theil des Pendschab beherrschte. Dann ging er unweit der heutigen Stadt Attok über den Indus, zog mit seinem Verbündeten gegen den König Porus, welcher im Osten des Hydaspes herrschte, und schlug ihn in der sogenannten Elephantenschlacht, in der die Griechen zum ersten Male die Anwendung der Kriegselephanten kennen lernten. Der Sieger liess, da er Indien nicht zu einem Theile seines persischen Reiches machen wollte, dem besiegten und gefangenen Porus nicht nur sein Fürstenthum, sondern ver-grössertei es noch soweit, dass es dem Heiche des Taxiles gleichkam und sich beide Fürsten, jetzt in ein Vasallen-verhältniss zum Alexander herabgedrückt, durch gegenseitige Eifersucht in Schranken hielten. Der unersättliche Eroberer wollte jetzt auch die Bergvölker in den Vorketten des Himalaya unterwerfen. Er drang bis zum Hyphasis vor und rüstete schon zu einem Zuge in das Gangesland; da aber weigerten sich die Soldaten weiter zu ziehen. Nachdem er

7. Das Alterthum - S. 232

1874 - Paderborn : Schöningh
— 232 — vergebens alle Mittel angewandt hatte, um ihren Sinn zu beugen, entschloss er sich zur Rückkehr, wahrscheinlich weil er selbst bei der Unzuverlässigkeit seiner indischen Vasallenfürsten ein weiteres Vordringen für gefährlich hielt. d. Die Rückkehr, 326 -323. Er überschritt daher den Acesines, gelangte wieder an das linke Ufer des Hydaspes und liess liier in der Nähe der neugegründeten Städte Bucephala und Nicaea eine Flotte bauen. Auf dieser fuhr er den Fluss hinab in das Gebiet der Maller und hatte am untern Indus noch harte Kämpfe mit den Indern zu bestehen, welche von ihren Brahmanenpriestern zu einem wüthenden Nationalkriege gegen die Fremdlinge angefeuert wurden. Gegen Ende August 325 verliess er bei Patala die östliche Indusmündung und zog mit dem Landheer nach dem westlichen Indusarm, während die Flotte unter Nearchus durch den westlichen Indusarm von da an der Küste hersegelte. Den kleineren Theil des Landheeres hatte er bereits unter Cr at er us in das südöstliche Iran vorausgesandt. Auf dem sechszigtägigen Marsche durch die glühendheissen Sandwüsten von Gedrosien gingen drei Viertheile des Heeres elend zu Grunde. In Carmanien vereinigte er sich wieder mit Cra-terus und bald darauf auch mit Nearch. In Susa angekommen hielt er eine glänzende Reichsversammlung, verheirathete 100 vornehme Macedonier und Griechen mit Töchtern des persischen Adels und nahm, obgleich er sich schon mit der bactri-schen Prinzessin Roxane vermählt hatte, des Darius älteste Tochter Statlra zur Gemahlin. Alle Heerführer und Soldaten wurden reich beschenkt, und bei der Selbstverbrennung des indischen Biissers Calanus wurden feierliche Wettspiele angestellt. In Babylon liess er seinem verstorbenen Freunde Hepbaestion eine grossartige Leichenfeier halten und empfing die Gesandten, welche von nahen und fernen Völkern, sogar von Rom her, zur Huldigung erschienen waren. Da setzte, während er schon auf neue Feldzüge nach Arabien, Nordafrika und Italien dachte, der Tod seinem Heldenleben plötzlich ein Ziel, 11. Juni 323. Die Anstrengungen seiner Feldzüge und seine häufige Theilnahme an den ausschweifenden Gelagen

8. Das Alterthum - S. 415

1874 - Paderborn : Schöningh
— 415 — segensreich. Er begünstigte die Künste und Wissenschaften durch die Gründung von Bibliotheken und förderte den Verkehr durch Anlage von Strassen. Seine Kriege: 1) Der Krieg gegen die Dacier. Decebalus, welcher abermals in Mösien eingefallen war, wurde von Trajan zu einem schmählichen Frieden gezwungen und, als er sich von neuem empörte, so in die Enge getrieben, dass er sich selbst den Tod gab. Dacien wurde eine römische Provinz, 106. 2) Der Krieg gegen die Parther. Als der Partherkönig Osroes eigenmächtig den armenischen Thron in Besitz nahm, zog Trajan gegen ihn zu Felde, machte Armenien, Mesopotamien, Assyrien zu römischen Provinzen, eroberte die parthische Hauptstadt Ctesiphon am Tigris, setzte in Parthien einen neuen König (Parthamaspates) ein und fuhr den Tigris hinab in den persischen Meerbusen. Wie ein anderer Alexander wollte er auch Indien erobern. Aber er wurde durch Krankheit zum Rückzuge genöthigt und starb auf der Rückreise in Cilicien, 117. Das römische Reich erreichte unter ihm seine grösste Ausdehnung. Wie sehr die Zeitgenossen den Segen seiner Regierung empfanden, bekundete der Wunsch, den später die Senatoren den neu erwählten Kaisern zuriefen: „Sei glücklicher als Augustus, besser als Trajan!“ T. Aelius Hadrianus, 117—138.*) Er war in Künsten und Wissenschaften gebildet, staatsklug und thätig, aber misstrauisch und eifersüchtig gegen fremdes Verdienst. Die Provinzen jenseits des Euphrats gab er wieder auf, weil sie nur durch übermässige Anspannung der Kräfte des Reiches zu behaupten waren. In England liess er gegen die Einfälle der Picten die sogenannte Pictenmauer (vom Solwaybusen bis zur Mündung der Tyne) bauen und in Germanien von der Mündung der Altmühl in die Donau bis unterhalb Bingen am Rhein einen Grenzwall autwerfen, welcher die bereits von zahlreichen römischen Ansiedlern besetzten Agri decumates vom übrigen Germanien trennte. Rom und die Umgegend schmückte er mit herrlichen Bauwerken, von denen das zu seinem Grabmal bestimmte Mausoleum, die jetzige Engelsburg, noch erhalten *) Gregorovius, Gesch. d. K. Hadrian u. seiner Zeit. 1851.

9. Das Alterthum - S. 417

1874 - Paderborn : Schöningh
Kasernen dem Meistbietenden die Krone feilboten und nach Belieben Kaiser ein- und absetzten. Nach kurzer Zwischenregierung (Helvius Pertinax, Didius Julianus) folgte L. Septimius Severus, 193—211. Nachdem er die von den auswärtigen Legionen erhobenen Gegenkaiser überwältigt hatte, führte er einen erfolgreichen Krieg gegen die Parther. Auf dem Rückzuge erliess er in Palästina ein Verbot gegen den Uebertritt zum Judenthum und Christenthum und eröffnete eine strenge Christenverfolgung. Er starb auf einem Feldzuge in Britannien zu Eboracum (York). — Seine nächsten Nachfolger, der blutdürstige und kindisch eitle Caracalla (211—217) und dessen angeblicher Sohn, der 14jährige Sonnenpriester zu Antiochia, Heliogabälus (218—222), wurden nach kurzer Regierung von den Prätorianern aus dem Wege geräumt. Der kräftige und soldatisch derbe Alexander Severus (222—235) stellte für eine Zeit lang Ruhe und Ordnung wieder her. Er setzte den Eroberungen des Persers Artaxerxes (Ardschiir), welcher den König der Parther entthront und das neupersische Reich der Sas-saniden in Ctesiphon aufgerichtet hatte (226), durch einen Zug nach Asien ein Ziel, wurde aber bald nach seiner Rückkehr auf einem Feldzuge in Germanien in einem Soldatenaufstande ermordet. — Auf ihn folgten wieder Herrscher, welche lediglich Spielzeuge in der Hand der habgierigen Prätorianer waren. C. Messius Decius (249—251), welcher, um die gänzlich verfallene Sittlichkeit zu heben, den alten Götterglauben mit Gewalt wieder beleben wollte, befahl die erste allgemeine und öffentliche Christenverfolgung. Er fiel nach kurzer Regierung in einer Schlacht gegen die nach Mösien vordringenden Gothen, der erste Kaiser, der den Angriffen der gefürchteten Germanen erlag. — Sein dritter Nachfolger Valerianus (253—260) wurde in einem Kriege gegen die Perser besiegt und bei einer Unterhandlung mit dem Feinde treulos ermordet. Unter seinem Sohne und Nachfolger Gallien us (260—268) brach eine solche Verwirrung ein, dass sich in den verschiedenen Reichstheilen Gegenkaiser, die sogenannten 30 Tyrannen, erhoben. Der bedeutendste von ihnen, Stein, Weltgeschichte I. 27

10. Das Alterthum - S. 418

1874 - Paderborn : Schöningh
— 418 — Oden a thus aus Palmyra, welcher seine Vaterstadt glücklich gegen die Perser vertheidigt und den Feind sogar bis Ctesi-phon zurückgeworfen hatte, wurde von Gallienus zum Mitherrscher ernannt. Als er durch die Hand eines Verwandten gefallen war, behauptete seine Gemahlin Zenobia, eine entschiedene und muthvolle Frau, für ihren Enkel die kaiserliche Stellung. Gallienus wurde, während er einen seiner Gegenkaiser in Mailand belagerte, ermordet. Erst unter L. Domitius Aurelianus (270—275) kehrten wieder geordnete Zustände zurück. Er beendete den bereits von seinem Vorgänger (Claudius Ii.) mit Erfolg geführten Krieg gegen die Alemannen, welche schon bis nach Oberitalien vorgedrungen waren, und befestigte Rom durch eine neue starke Ringmauer, ein Beweis, wie sehr man schon die Einfälle der nördlichen Barbaren fürchtete. Dann wandte er sich gegen Zenobia, welche Syrien, Aegypten und einen Theil Kleinasiens zu einem mächtigen Reiche vereinigt hatte, besiegte sie in zwei Schlachten und zwang sie durch Umlagerung ihrer Hauptstadt Palmyra zur Flucht. Sie wurde am Ufer des Euphrat eingeholt. Der edle Sieger schonte das Leben der muth vollen Frau; sie durfte, nachdem sie im Triumphe aufgeführt war, den Rest ihrer Tage ruhig in Tibur verleben. Endlich wandte sich Aurelian gegen den Tetricus, welchen die Legionen in Aquitanien als Gegenkaiser erhoben, und zwang ihn, sich nach einem kurzen Kampfe zu ergeben. So verdiente er sich, nachdem er die Einheit und Ruhe des Reiches wiederhergestellt hatte, den Ehrennamen eines Restitutor imperii. Auf einem Feldzuge in Persien fiel er als Opfer der Privatrache von der Hand eines seiner Freigelassenen. Sein zweiter Nachfolger M. Aurelius Probus (276—282) leistete den immer unaufhaltsamer vordringenden germanischen Wanderschwärmen an den Grenzen kräftigen Widerstand, nahm aber 16,000 Germanen in das Heer auf, ein gefährliches Mittel, um die Eroberungslust der nordischen Barbaren in Schranken zu halten. Seinen Versuch die Legionssoldaten in Friedenszeiten zu nützlichen Arbeiten, wie Urbarmachung des Landes, Anlage von Brücken und Strassen,
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